Chronik

Gründung:

Als nach dem Weltkrieg 1914 – 1918 die Republik Österreich ausgerufen wurde, entstanden unter dem damaligen Sozialminister Ferdinand Hanusch Sozialgesetze, die dem arbeitenden Menschen eine angemessene Freizeit gewährten. Es war die Zeit, in der sich überall Arbeiter-Bildungs-, Kultur- und Sportvereine gründeten. 1922 war es in Vöcklabruck der Arbeiter-Turn- und Sportverein, der durch die Initiative der Brüder Franz und Hermann Kirsch, sowie von Pepi Novak ins Leben gerufen wurde. Der ATSV VÖCKLABRUCK wurde damals in die Gruppe Salzkammergut, im 18. Kreis des ArbeiterTurn- und Sportbundes Deutschland- Österreich aufgenommen. Durch die Stilllegung der Glashüttenbetriebe in Attnang gingen viele Arbeitsplätze verloren. Die ersten Obmänner des Vereines zählten ebenfalls zu den betroffenen Belegschaftsmitgliedern. Bedingt durch diese Schwierigkeiten waren Franz Kirsch, Hermann Kirsch und Johann Kübler jeweils nur etwas ein Jahr in ihrer Funktion.

Vorkriegszeit:

Im Jahr 1925 wurde Gottfried Hauzenberger zum Obmann gewählt. Er übte seine Funktion bis zum Jahr 1934 aus, als durch das damalige Regime DOLLFUß die Arbeitersportbewegung aufgelöst und als verboten erklärt wurde.

In dieser Zeit diente der WALLINGER KELLER, ein kleines, feuchtes Gebäude, als erster Turnraum. Später wurde einige Zeit im Kino STEFAN in der Vorstadt und im STADTPLATZKINO geturnt. Der Wunsch nach einer eigenen Übungsstätte war aus diesen Umständen nur zu verständlich. Kurzzeitig wurde auch ein aufgelassener Tennisplatz benützt, dann eine kleine Wiese in der Salzburgerstraße bis zu deren Verkauf. Nach langen Bemühungen gelang es endlich 1925, von der Gemeinde einen aufgelassenen Teich neben der Tonwaren Fabrik GOLLHAMMER, nächst dem Stadtpark, als Übungswiese nützen zu können.

In zweijähriger Arbeit wurde von den Mitgliedern das Gelände zunächst planiert und benützbar gemacht. Eine Sporthütte wurde errichtet sowie ein Faustballfeld, eine Sprunggrube und eine 60m Laufbahn angelegt. Dadurch waren erstmals die Vorraussetzungen für einen regelmäßigen Spiel- und Sportbetrieb geschaffen, die bald die ersten Erfolge feiern ließen. Die bedeutendsten Sportfeste der Zwischenkriegszeit, an denen sich unsere Mitglieder beteiligt waren:

  • 1925 1. Arbeiter- Olympiade in Frankfurt-Nürnberg
  • 1928 2. Kreisturnfest in Innsbruck
  • 1931 2. Arbeiter- Olympiade in Wien

Die Arbeiter- Olympiade in Wien, an der nahezu 80.000 Turnerinnen und Turner teilnahmen, zählt zu den größten Veranstaltungen in der Geschichte des österreichischen Arbeitersports.

Nach den Ereignissen im Februar 1934 kam auch das Ende für alle Arbeiter-Turn- und Sportvereine. So wurde auch der ATSV Vöcklabruck aufgelöst. Vereinsmitglieder wurden wegen ihrer politischen Einstellung verfolgt und verhaftet. Die Sporthütte und die Turngeräte wurden beschlagnahmt. Es folgten die schrecklichen Jahre des 2. Weltkrieges, aus dem viele Mitglieder des Vereines nicht mehr zurück kehrten.

Wiederbeginn- Aufschwung:

Nach den Kriegswirren wurde im Jahr 1946 der Verein ATSV Vöcklabruck neu gegründet, da zunächst die Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit im Sinne des Vereins-Reorganisationsgesetz es vom 31.7.1945 wegen Versäumnis der gesetzlichen Einreichungsfrist versagt blieb! In den Verband ASKÖ Oberösterreich aufgenommen, galt es für den Verein, die Schwierigkeiten des Neubeginns zu bewältigen. Stefan Offenberger war in dieser Zeit die treibende Kraft. Gottfried Hauzenberger wurde wieder in seiner Funktion als Obmann bestätigt.

Zusammen mit den Mitgliedern aus der Vorkriegszeit – Sepp Aicher, Karl Mayr, Adolf Ortner, Sepp Pichler, Alois Pichler – leisteten die jungen Funktionäre Otto Weitzl, Ing. Fritz Hauzenberger, Rupert Donninger, Ing. Johann Mühlbacher und Rudolf Schanovsky gemeinsam die Aufbauarbeit im Verein der Nachkriegszeit.

Wieder waren es die Turner und Leichtathleten, welche als erste Gruppe aktiv wurden und bereits 1950 beim ASKÖ-Bundessportfest in Wien am Start waren. Erst 1952, nach dem Neubau der Turnhalle in der Dr. Schererstraße, war wieder ein geregelter Turnbetrieb möglich. Von 1955 bis 1957 wurde dann in tausenden freiwilligen Arbeitsstunden das vereinseigene Heim am Sportplatz errichtet. Es diente den Leichtathleten, Tischtennisspielern, Gewichthebern und Fußballern als Heimstätte.

Am 8. Jänner 1970 ist der langjährige Obmann Gottfried Hauzenberger plötzlich verstorben und OberING. Leopold Grafinger übernahm die Geschicke des Vereins. 1978 übernahm Franz Huber die Nachfolge. 1979 fand die Namensänderung des Vereins, in Angleichung an den Gesamtverein, statt und heißt seither ASKÖ Vöcklabruck.

Aufgrund der Pachtvertragskündigung der Schulschwestern mit der Stadtgemeinde wurde 1980 das Vereinsheim am Sportplatz aufgelassen und abgerissen. Die betroffenen Sektionen fanden aber im neuerrichteten Voralpenstadion nicht nur eine neue Heimstätte vor, sondern auch ideale Wettkampf- und Trainingsbedingungen. Im Rahmen der 1987 durchgeführten Festveranstaltung „65 Jahre ASKÖ Vöcklabruck“ wurde auf die stetige Aufwärtsentwicklung des Vereins hingewiesen. Waren es bei der Wiedergründung im Jahre 1946 noch die Sektionen Turnen und Leichtathletik mit insgesamt 55 Mitgliedern, so konnten 1987 14 Sektionen mit insgesamt 700 Mitgliedern verzeichnet werden.

Die herausragendsten sportlichen Erfolge der ASKÖ Vöcklabruck waren 1985 der Meistertitel der Fußballmannschaft und der Aufstieg in die Bezirksliga. Die Schwerathleten verzeichneten ausgezeichnete Leistungen und konnten für den Verein zahlreiche österreichische Rekorde und Meistertitel erringen. Neben den sportlichen Zielen stand die Weiterentwicklung der Vereinsorganisation sowie die Qualität und der Umfang das Sportangebotes im Vordergrund. Bei der Jahreshauptversammlung 1987 wurde Ing. Hermann Knoll zum neuen Obmann gewählt. Das Spartenangebot wurde durch die neugegründeten Sektionen „Karate“ und „Hobbyfußball“ erweitert. Unter der Leitung von Manfred Preuner feierten die Karatekas bei Staats- und Landesmeisterschaften viele Titeln und Medaillen.

Die positive Weiterentwicklung der ASKÖ Vöcklabruck erscheint insbesonders durch das Angebot im Fitness- und Breitensport gesichert. 1992 zählte die ASKÖ Vöcklabruck in 15 Sektionen 920 Mitglieder. Im Jahr 1999 übernahm Manfred PREUNER als geschäftsführender Obmann die Leitung und wurde 2000 neuer Vereinsobmann. Mit der Sektion Boxen wurde 2011 das Angebot um eine weitere Sportart erweitert. 2014 wurden die Gewichtheber nach fast 20 Jahren Regenerationszeit wieder aktiv und seit 2015 erfreut sich die ASKÖ Vöcklabruck über die neuen Sektionen Basketball und Integrationssport.

Ein Rückblick in die Vergangenheit: Die 60 Jahre ASKÖ Vöcklabruck Feier 1982
Ein Rückblick in die Vergangenheit: Das ASKÖ Landessportfest 1985